Tücken des WLAN (Stolperfallen im Umfeld und Tipps zur Behebung)

Tücken des WLAN

Dieser Beitrag soll einen Einblick geben, warum es nicht die eine richtige Antwort auf Fragen zur Verbesserung des WLANs geben kann. Wireless-LAN auf dem freien Feld ist recht klar einzuschätzen, im Haus oder in der Wohnung jedoch mit kaum vorhersehbaren Tücken behaftet, weshalb es auch nicht das eine, optimale Antennenset gibt.

Als Entscheidungshilfe, welches Antennenset für den jeweiligen Einsatz ideal sein könnte, gibt es den Beitrag Welches ist das beste Antennenset für mich? – hier finden sich wichtige Links und Erläuterungen für Neueinsteiger und Neugierige. Aber noch bevor es um die Umrüstung mit FriXtender-Antennensets geht ist ein Augenmerk auf die Platzierung des Routers, in unserem Fall vornehmlich der FRITZ!Box, zu achten: ein optimaler Aufstellort kann die WLAN-Ausleuchtung schon massiv verbessern.

Typische Probleme

Meistens ist die räumliche Variabilität der Platzierung eigeschränkt. Idealerweise stünde die FRITZ!Box mittig im Haus oder der Wohnung, aber meist ist der Aufstellungsort bereits durch fest verbaute Anschlussdosen oder bereits verlegte Kabel einigermaßen fest definiert. Trotzdem sollte man auch kleinere Ortsänderungen im Bereich der gegebenen Möglichkeiten austesten, ein Meter hin oder her – oder auch hoch oder runter, können manchmal den ausschlaggebenden Vorteil bieten. Typische Probleme baulicher Gegebenheiten:

  • Problem: sehr schlecht ist ein flacher Winkel durch Stahlbetondecken, z. B. FRITZ!Box im Erdgeschoss links im Flur, Computer rechts im ersten Stock.
    Aktion: die FRITZ!Box soweit wie möglich von der Betondecke entfernen, damit der Winkel steiler wird. Z. B. vom Keller ins Erdgeschoss also das Gerät möglichst weit nach unten versetzen. Alternativ Antennen mit Verlängerungskabeln in die anderen Etagen verlegen, z. B. über das Treppenhaus.

  • Problem: überraschend stark dämpft Glas das Signal.
    Aktion: stellen Sie die die FRITZ!Box nicht direkt hinter dem Fenster oder einer Glastüre auf (in Blickrichtung gesehen – schon klar, dass die FRITZ!Box nicht direkt hinter einer Tür steht 😉 ).

  • Problem: Fußbodenheizungen, insbesondere das Wasser darin, dämpfen das WLAN-Signal zwischen den Gebäudeebenen extrem!
    Aktion: wenn gar nichts geht gilt ebenfalls die Empfehlung, die Antennen mit Verlängerungskabeln in andere Etagen zu verlegen. Ist dies nicht möglich bleibt fast nur der Einsatz von Powerline-Adaptern (welche wieder eine ganz andere Problematik mit sich bringen können).

  • Problem: Rigips und die Metallständer-Konstruktion dämpfen das Signal ebenfalls sehr stark.
    Aktion: die Antennen mit Verlängerungskabeln durch die Rigipswand führen, oder zumindest flache Winkel vermeiden (s. oben bei Stahlbetondecke).

  • Problem: die FRITZ!Box steht in einem Serverschrank, einem Blechregal (auch offene), einem Mediarack, oder einem anderen faradäyschen Käfig aus Metall.
    Aktion: hier ist die Verlegung der Antennen mit Verlängerungskabeln unumgänglich, zumindest müssen die Antennen außerhalb des Containers gebracht werden, z. B. mit Magnetfüßen, aber auch kurze Verlängerungen können direkt in eine 6,5mm Bohrung verschraubt werden.

  • Problem: viele kleine Hindernisse, wie Rollcontainer, Metallregale, etc.
    Aktion: Verbreiterung der Abstrahlbasis. Bei zwei oder mehr Antennen können diese mit Verlängerungskabeln links und rechts ca. 1-2 Meter von der FRITZ!Box entfernt, oder auch in der Höhe variiert werden, dies reduziert eine Schlagschattenbildung.

  • Problem: zu viele Nachbarnetzwerke.
    Aktion: dazu wird es demnächst einen eigenen Artikel geben, dieses Problem ist nicht trivial zu lösen. Vermeiden Sie die manuelle Wahl eines Funkkanals (Autokanal ist die Standardeinstellung) und in extremen Fällen muss evtl. auf das 5 GHz Band ausgewichen werden.

  • Problem: Reflexionen von Decken, Wänden und anderen massiven Gegenständen.
    Aktion: nach Möglichkeit die FRITZ!Box bzw. Antennen mindestens einen halben Meter in den freien Raum stellen, evtl. durch Verlängerungen oder Magnetfüße.

Grundsätzlich gilt: auf “versteckte” Barrieren achten: Sicherungsschränke aus Metall in der Wand, Metallregale im Nebenraum, Stahl-Rollcontainer unter dem Schreibtisch, der Schweden-Ofen im Wohnzimmer, der Kühlschrank und die Mikrowelle in der Küche, allgegenwärtige Heizkörper – all diese Objekte werden gerne übersehen und werfen einen Signal-Schatten, der zu ordentlichen WLAN-Löchern führt.

Versuchen Sie, die Funkstrecke zu visualisieren und prüfen Sie, welche möglichen Hindernisse auftreten – dann ist zu prüfen, ob die FRITZ!Box entsprechend besser platziert werden kann, oder ob eine Verlegung der Antennen notwendig wäre. Grundsätzlich ist zu sagen, dass Verlängerungskabel das WLAN-Signal dämpfen und es besser ist, die FRITZ!Box optimal zu platzieren, sofern es möglich ist.

Tipps nach dem Umbau

Die FRITZ!Box nach dem Umbau mit komplett senkrecht ausgerichteten Antennen erzielt womöglich nicht den gewünschten Effekt, hierzu noch folgende Tipps zum Start:

  • Beginnen Sie nach dem Umbau mit einer X-Y-Z-Ausrichtung der Antennen, wie unter Antennen optimal ausrichten beschrieben – den verlinkten Beitrag bitte komplett lesen!
  • Bei den FriXtender P(2)-Antennen ist typischerweise die Seite mit dem FriXtender-Logo vorne, aber bitte testen Sie das Signal auch mit 180° gedrehter Antenne. Leider hatten wir bereits unterschiedliche Chargen und müssen hier leider darum bitten, es je nach Modell auszuprobieren.
  • Mindestens eine Antenne sollte möglichst im 90° Winkel zum entferntesten WLAN Gerät ausgerichtet sein, weil hier die höchste Abstrahlung erfolgt (s. Grafik auf FriXtender.de).
  • Wenn eine hohe vertikale Reichweite -beispielsweise über mehrere Etagen- erreicht werden soll, kann es hilfreich sein, mehrere Antennen horizontal auszurichten, sodass der gedachte Donut durch alle Etagen reicht. Die Antennen sollten dabei im 90° Winkel zueinander stehen.

Was noch stört

Trotz optimaler Platzierung der FRITZ!Box und Antennenausrichtung gibt es Störungen im WLAN, wie z. B. sporadische Abbrüche oder stark schwankende Leistung? Hier einige bekannte Störquellen:

  • Alte Schnurlos-Telefone, besonders, wenn noch analog, aber auch ältere DECT-Modelle können das WLAN massiv stören. Im Zweifelsfall Test: Netzstecker der Basisstationen ziehen und Akkus oder Batterien aus den Mobilteilen entfernen.
  • Wecker mit fluoreszierender Anzeige, besonders älterer Bauart, können direkt neben dem Router oder Client stark störend sein.
  • USB 3.0 Geräte können massive Störungen im WLAN verursachen. Direkt an der FRITZ!Box angeschlossene USB 3.0 Geräte, oder auch in unmittelbarer Nähe des Routers betriebene USB 3.0 Geräte bitte vorübergehend abstecken und erneut testen. Google hilft, wenn es identifizierte Geräte gibt.
  • Auf Reflexionen achten. Metallische Gegenstände direkt neben WLAN-Geräten können die Strahlung reflektieren und im ungünstigsten Fall durch Interferenzen stark beeinträchtigen. Auch offene Blech- oder Metallregale können ungünstige Reflexionen verursachen, vor allem, wenn der Router in diesem Regal steht. Zum Test auf ein freies Umfeld in der Nähe achten, die FRITZ!Box z. B. soweit wie verkabelt möglich temporär von eventuellen Störquellen entfernen.
  • Mit der Ausrichtung der Antennen spielen! Einzeln die Antennen in 5°-Schritten bewegen und die Signalstärke prüfen. Artikel Antennen optimal ausrichten lesen.

Nichts hilft

Sie haben auch mit den FriXtender-Antennen und trotz Beachtung o. g. Tipps immer noch Probleme? Dann könnte auch ein Fehler beim Umbau vorliegen wenden Sie sich bitte an den REFBox Support.